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Mein Lieblingsbuch

16 Oct

Da muss ich überhaupt nicht lange überlegen, es gibt nur ein Buch, das ich über Jahre hinweg als mein Lieblingsbuch bezeichnen würde.

Dabei war der Anfang gar nicht so vielversprechend. Noch zu Schulzeiten wurde ich durch Bekannte auf die Trilogie  Der Herr der Ringe aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis, das müsse man gelesen haben. Bücher, die man gelesen haben musste, waren mir damals wichtig, also holte ich mir die drei Bände, selbstverständlich auf Deutsch, aus der Bibliothek und quälte mich in den folgenden Wochen pflichtschuldig durch die Lektüre.
Gott, war das langweilig!
Ich konnte nicht nachvollziehen, warum man die Bücher gelesen haben musste, aber ich war sehr froh, als ich die Bücher abgehakt hatte.

Das eigentliche Aha-Erlebnis kam dann wenige Jahre später. Ich besuchte einen Freund in London, ich fuhr jeden Tag dort stundenlang mit der U-Bahn und ich brauchte Lektüre. In einer Buchhandlung fiel mir eine Gesamtausgabe von Lord of the Rings in die Hände und da ich normalerweise dicke Bücher bevorzuge (man hat einfach länger was davon) beschloß ich, dem Buch noch eine Chance zu geben.

Das war einfach nicht dasselbe Buch, durch das ich mich zuvor auf Deutsch gequält hatte! Ohne jetzt allzu abgedreht klingen zu wollen, aber Lord of the Rings war für mich der Beginn einer lebenslangen Liebesbeziehung mit der englischen Sprache. Vorher war Englisch einfach ein Schulfach, etwas das man halt lernen musste, wie Biologie oder Mathematik. Aber auf einmal machte es einfach Spass. Seitdem lese ich Bücher die in Englisch geschrieben wurden auch grundsätzlich im Original.

Und natürlich war das auch der Grundstein für meine spätere Begeisterung für Fantasy, Rollenspiele und dergleichen. Lord of the Rings habe ich seither so oft gelesen, dass ich ganze Passagen auswendig aufsagen kann. Das Taschenbuch, das ich in London gekauft hatte, ist auch schon völlig zerlesen. Irgendwann habe ich mir dann das Buch oben auf dem Bild gekauft. Gesamtausgabe mit Ledereinband. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Ich habe mich sehr gefreut, als Peter Jackson es tatsächlich geschafft hat mit seiner Verfilmung von Lord of the Rings den Büchern auch wirklich gerecht zu werden. Vorher hatte die Trilogie immer als unverfilmbar gegolten. Wobei ich trotzdem das Buch jederzeit dem Film vorziehe – wie eigentlich meistens.

 
10 Comments

Posted by on October 16, 2010 in Bücher

 

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10 responses to “Mein Lieblingsbuch

  1. Sven

    October 16, 2010 at 10:17 pm

    Ich habe die Bücher immer noch nicht gelesen, bin da auch nicht unbedingt so scharf drauf. Auch vom Film habe ich bisher immer nur das Ende gesehen, aber manche Witze und Parodien kann man nur verstehen, wenn man dieses Buch kennt, weswegen ich es mir demnächst auch einmal durchlesen werde.

     
  2. andrea

    October 17, 2010 at 5:25 pm

    wow, du liest die bücher im original?

    HdR steht bei mir auch ungelesen im regal. die filme fand ich toll, aber für die bücher konnte ich mich noch nicht aufraffen. *schäm*

     
  3. Andrea

    October 17, 2010 at 7:55 pm

    Ich denke, wenn man über die Filme zu den Bücher kommt, hat man unter Umständen falsche Erwartungen und wird dann möglicherweise enttäuscht. Tolkien wollte keinen Fantasyroman schreiben (das Genre gab es damals noch gar nicht) sondern mehr so etwas wie eine Heldensage. Entsprechend ist der Herr der Ringe auch nicht immer leicht zu lesen.

     
  4. Nila

    October 18, 2010 at 5:24 am

    Yes, bin dabei. Habe die Bücher auch gelesen. Aber muss dazu sagen, dass ich mir dabei schon ein bissl schwer getan habe. Mit den ganzen verschiedenen Namen. Sogar jedes Pferd trägt einen Namen. Sind mir teilweise immer wieder durcheinander gekommen 🙄

     
  5. Biff

    October 18, 2010 at 11:05 pm

    Ich hab mir damals von Andrea Herr der Ringe im Original ausgeliehen, um es in einer Woche beim Bund zu lesen. Noch nie habe ich Menschen so sehr beeindruckt, indem ich einfach nur ein Buch auf Englisch gelesen habe.

     
  6. Katja

    October 19, 2010 at 6:21 pm

    Ich muss sagen, es gibt Bücher die sollte man nicht lesen, sondern sich einfach die Verfilmung angucken! Harry Potter ist doch das beste Beispiel! 😀 In diesem Fall sehe ich das genauso…

     
  7. Feylamia

    October 20, 2010 at 11:47 am

    In der Tat gabelhafte Bücher denen kein Film der Welt auch nur ansatzweise gerecht werden kann. Peter Jacksons Trilogie liebe ich, aber den wahren Tiefgang der Bücher vermisse ich schon. 🙂 Es fehlt so viel – allen voran vermisse ich jedes Mal Tom Bombadil. Hach. Tom.

     
  8. Andrea

    October 20, 2010 at 1:54 pm

    Gut gemachte Filme sind schon schön, gerade die LOTR-Trilogie ist ja mit viel Liebe zum Detail verfilmt. Aber an Bücher kann auch ein noch so gut gemachter Film einfach nicht herankommen, man muss immer Abstriche machen.

     
  9. Biff

    October 22, 2010 at 1:37 pm

    Der Film war bombastisch! Ein Film der mich zum weinen bringt, sei es aus Trauer oder schierer Awesomeness, muss einfach gut sein.
    Leider kann man eben nicht jedes kleine Detail in den Film übernehmen, einfach weil die Zeit dafür nicht da ist. Von daher bin ich froh, dass ich zuerst die Filme gesehen und danach erst das Buch gelesen habe. Sonst wäre ich auch einer von denen gewesen, die ständig rumnörgelten, dass dieses und jenes fehlt.

     
  10. Feylamia

    November 1, 2010 at 12:40 pm

    Ich bin froh, zuerst die Bücher gelesen zu haben. Jahrelang waren in meinem Kopf meine Gefährten und nicht die Peter Jacksons. Wer zuerst Filme ansieht, nimmt sich die Möglichkeit, eine Geschichte völlig individuell beim Lesen zu erleben.

     

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