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Monthly Archives: January 2010

Das Kind in Dir – Spielzeug

Auf dem Blog von Heuni habe ich eine Aktion gefunden, bei der ich mich gerne beteiligen möchte. In regelmäßigen Abständen gibt es Stichworte, die alle mit dem Thema Kindheit zu tun haben und bei denen man zu seinen eigenen Erinnerungen einen Beitrag bloggen kann. Details siehe bitte bei der Projektbeschreibung.

Das Thema für den ersten Abschnitt heisst Spielzeug.

Das erste, was mir zu diesem Thema in den Sinn kam, war mein alter Teddybär. Er war kein besonders schöner Bär, dunkelbraun, schon sehr abgewetzt und ein Ohr fehlte auch. Aber ich liebte ihn heiß und innig. Bei Verabredungen zum Spielen war mit ihm, ganz im Gegensatz zu den edlen Spielsachen mit Knopf im Ohr, natürlich kein Eindruck zu machen. Dennoch nahm ich ihn gelegentlich mit.

Das wurde ihm eines Tages zum Verhängnis. Irgendein anderes Kind wollte mich ärgern, nahm mir den Bären einfach weg – ich war damals fünf oder sechs und das kleinste und schwächste Kind weit und breit – und warf ihn anschliessend in hohem Bogen auf ein angrenzendes Garagendach. Trotz sofort angerücktem Rettungskommando in Form meines Vaters konnten wir den Bären nicht wieder vom Dach holen. Mein Vater versprach mir, am nächsten Tag würden wir mit einer Leiter wiederkommen und wir gingen nach Hause.

In dieser Nacht gab es ein schweres Gewitter, mit heftigem Regen. Als wir am nächsten Tag nachsahen, war der Bär nicht mehr da. Ich fand ihn einige Wochen später, ein völlig unkenntlicher Klumpen Plüschreste und Füllmaterial, den ich aus dem Abflußrohr der Garage barg und schliesslich im Garten beerdigte.

Es gab nie wieder einen Teddy wie ihn.

Danach waren Spielzeuge lediglich leblose Gegenstände, mit denen man sich die Zeit vertreiben konnte. Zuhause spielte ich am liebsten mit Legosteinen oder mit meinen Matchboxautos. Die dazugehörige Autorennbahn konnte man aus billigen Kunststoffschienen zusammenstecken, was ich allerdings eher selten tat. Meistens fuhren die Autos einfach auf dem Boden und eventuell anwesenden Erwachsenen unter die Füße.

Ein paar Jahre später bekam ich dann zu Weihnachten auch noch eine richtige elektrische Rennbahn, auf der man tatsächlich Rennen gegeneinander fahren konnte. Dummerweise war diese Bahn so groß und nahm so viel Platz weg, dass wir sie nur selten aufbauten.

Mit dem typischen Mädchenspielzeug wie Puppen und insbesondere Barbiepuppen, hatte ich es nicht so. Ich besaß zwar einige, trug sie auch artig zu Spielverabredungen mit anderen kleinen Mädchen mit mir herum, aber meistens fand ich das eher langweilig und suchte mir bald etwas anderes zum Spielen.

Sehr viel mehr begeistern konnte ich mich für den Fußball, den ich von meinem Vater bekam. Aus richtigem Leder und mit einer Pumpe, falls ihm mal die Luft ausgehen sollte. Hatte man mir bis dahin in der Straßenmannschaft wenn überhaupt den ungeliebten Platz des Torwarts zugestanden, so durfte ich mir jetzt aussuchen, was ich spielen wollte.

Bei schlechtem Wetter holte ich entweder meinen Malkasten hervor oder las ein Buch. Die Kinderabteilung der Bibliothek bei uns hatte ich mit zwölf Jahren größtenteils durchgelesen.

Viel lieber noch als mit Spielsachen beschäftigten wir uns allerdings damals damit, seltsame höhlenartige Gebilde aus allem was wir dazu finden konnten zu bauen, diese als Clubhaus zu deklarieren und uns allerlei haarsträubende Mutproben auszudenken, die man bestehen musste um Mitglied dieser elitären Gruppe zu werden. Ich habe damals mehr als einen Regenwurm verspeist und bin von diversen Bäumen gefallen. Ich war eins jener Kinder, mit ständig zerrissenen Hosen, aufgeschürften Knien, völlig verdreckt aber glücklich über bestandene Abenteuer. Ob das nun Frösche fangen oder Staudämme bauen war, damit konnte kein Spielzeug der Welt mithalten.

 
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Posted by on January 31, 2010 in Blog

 

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Projekt 52: Wind und Wetter

Das Thema diese Woche beim Projekt 52 lautete Wind und Wetter.

Von beidem haben wir momentan wirklich genug, aber Richard und ich waren uns einig, dass wir den Schneesturm lieber vom sicheren Fenster aus betrachten. Draußen war es wirklich zu ungemütlich.

Wenn man genau hinschaut, sieht man wie der Schnee durch die Gegend geweht wird.

 
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Posted by on January 28, 2010 in Fotografie

 

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Berlin, Berlin!

Hurra, ich habe was erlebt, ich war zwei Tage in der großen Hauptstadt für Vorstellungsgespräch und so. Aber der Reihe nach:

Mein erster Gedanke als ich in Berlin aus dem Zug stieg, war “Wo bin ich denn hier gelandet?” Um den Hauptbahnhof hatte ich bis dato immer einen Bogen gemacht und zwar mit dem Auto. Verpasst habe ich da nicht viel. Riesengroß, unübersichtlich, da oben fahren ein paar Züge, da unten auch, in der Mitte noch ein paar und dazwischen weite Wege. Und es zog wie Hechtsuppe. Uhren haben sie auf den Bahnsteigen vorsichtshalber keine, vielleicht damit man nicht so merkt wenn der Zug wieder Verspätung hat.

Ausserdem ist dieser Bahnhof geradezu überwältigend toll an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden. Nämlich über die S-Bahn (die ebenfalls von der DB betrieben wird). Nicht etwa, dass jetzt die S-Bahnen alle an derselben Stelle fahren würden, nee, die haben sie auch noch über ein halbes Dutzend Bahnsteige verteilt. Ich habe natürlich wieder mal das alte Murphy’s Supermarktkassen-Gesetz bewiesen und bin zielgerichtet auf den Bahnsteig gestapft, wo die S-Bahn dann die längste Verspätung hatte.

Ach ja, es gibt auch noch eine U-Bahn. Das ist diese Pseudo-Linie U55 mit ganzen 3 Stationen, die im Grunde nichts sinnvolles verbindet. Aber falls Frau Merkel mal Lust hat, ihren Dienstwagen stehen zu lassen und U-Bahn zu fahren…?

Falls noch Zweifel bestanden, in welcher Stadt ich gelandet war, wurden die in dem Moment ausgeräumt, als ich auf der vergeblichen Suche nach einem der freundlich gelben Fahrkartenautomaten einen Herrn mit Uniform und Mütze ansprach. Dieser guckte gerade in irgendein elektronisches Gerät, stieß auf meine Frage eine Art genervten Grunzlaut aus und wies ohne aufzublicken auf zwei Kolleginnen etwas weiter weg auf dem Bahnsteig. Das kommt dabei heraus, wenn man einen stereotypischen Berliner mit einem stereotypischen Bahnangestellten mixt.

Da wir gerade bei Stereotypen sind: der nächste Mensch, der mir auf dem Bahnsteig begegnete, trug eine dicke Pelzmütze und sprach russisch.

Nicht alle Berliner & Bahnangestellten sind dauergrummelig; als ich dann endlich den Fahrkartenautomaten lokalisiert hatte, hat eine freundliche Servicekraft sogar die Karte für mich aus selbigem geordert. Ich hätte deutlich länger gebraucht um da durchzusteigen, der Automat war nämlich nicht gelb.

Kalt war’s in Berlin. So -15°C angeblich. Ich habe zwei Tage meinem zuhause vergessenen Mützchen nachgeweint, immer wenn es nach draußen ging und meine Ohren anfingen abzufrieren. Da ich nicht dort war, um in einem winzigen, wenngleich gemütlichen, Hotelzimmer zu sitzen, war dies öfter der Fall.

Nach längerer Abwesenheit in eine Stadt zurückzukehren, in der man mal gelebt hat, ist ein seltsames Gefühl. Ungefähr so, als würde man einen alten Bekannten treffen und im ersten Moment denken “Hatte der früher nicht mal mehr Haare?” Zum Glück geht das nach kurzer Zeit vorüber, dann hat man sich wieder dran gewöhnt. Nachdem ich aus dem Hauptbahnhof des Grauens raus war, fühlte ich mich auch nicht mehr wie ein Tourist.

Es gibt aber Sachen, die hatte ich echt verdrängt. Beispielsweise dass man nicht U-Bahn fahren kann, ohne dass alle paar Stationen irgendein Mensch zusteigt, der die versammelten Fahrgäste mit Musik beglückt, ihnen Zeitungen andrehen will oder schlicht und einfach bettelt. Aufgefallen ist mir diesmal auch extrem der Sprachmischmasch. Ich habe Leute in sechs oder sieben Sprachen reden hören, die ich erkannte und mindestens nochmal genauso viele, die mir unbekannt waren. Sächsisch war nicht dabei; ich bin nicht böse darüber.

Liebe Grüße an dieser Stelle an Matze, Rudi und die charmante Girlgroup! Es hat viel Spass gemacht, mit euch die Teevorräte im Mambini zu vernichten; ich war ja versucht, den Honig und die Milch für schlechte Zeiten einzusacken. Das sollten wir bei Gelegenheit wiederholen.

War noch was? Ach ja, das Vorstellungsgespräch! 😉
Vielen Dank für das Daumen drücken; in ein paar Tagen wissen wir dann auch, ob es erfolgreich war.

 
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Posted by on January 26, 2010 in Dieses und jenes

 

Daumen drücken

dürfen alle die möchten am Dienstag mittag, denn da habe ich ein Vorstellungsgespräch. Und zwar in Berlin.

Übernachtung ist organisiert, Auto ist vollgetankt, nicht nur eines sondern gleich zwei Killer-Outfits rausgelegt, nur für den Fall. Fehlt nur noch ein ordentlicher Haarschnitt und den bekomme ich morgen professionell von Madame Schwiegermutter.

Hauptsache, der Mann singt nachher nicht mit den Ärzten im Chor.

Aber im Zweifelsfalle kann er das dann ja direkt mit seiner Mutter ausdiskutieren. 😉

 
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Posted by on January 23, 2010 in Dieses und jenes

 

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Projekt 52: Freundschaft

Das Thema dieser Woche heisst Freundschaft.

Da wurde es schon schwierig, denn Freundschaft ist für Richard ein eher… naja, sagen wir, fremdartiges Konzept. Er arbeitet noch daran, den tieferen Sinn zu verstehen.

Leon und unser Junior auf der anderen Seite, sind dicke Freunde und das meine ich nicht auf den Körperumfang bezogen. Ich hielt es daher für eine gute Idee, wenn Richard mit seinen Studien bei den beiden anfängt.

Echte Freunde sind nicht immer nur nett zueinander, sondern kabbeln auch mal. Bei Freundschaft gehört so etwas dazu. Es könnte allerdings sein, dass unsere beiden Kater hier ein bisschen überenthusiastisch reagiert haben. Als ich kurz das Zimmer verließ, bot sich mir bei meiner Rückkehr das folgende Bild.

Richard war nicht im mindesten amüsiert.

Das war auf keinen Fall der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Eher im Gegenteil. Vielleicht suche ich ihm beim nächsten Mal etwas subtilere Forschungsobjekte.

 
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Posted by on January 22, 2010 in Blog, Fotografie

 

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