Am vergangenen Wochenende habe ich mich mal wieder einem eher nerdigen Hobby gewidmet; ich war bei einem LARP (für Nicht-Nerds: Live Action Roleplaying) Event namens ‘Rockets, Rayguns and Really Nice Tea‘ in Hebden. Das Setting war 50er Jahre Science Fiction; in Yorkshire ist ein seltsamer Zylinder offenbar marsianischen Ursprungs abgestürzt (schöne Grüße von H.G. Wells) und Wissenschaftler, Militärs, Politiker und andere einflussreiche Personen eilen zur Absturzstelle um dem Rätsel auf den Grund zu gehen.
Mit von der Partie ist auch eine diplomatische Delegation von der Venus, ein russischer Kosmonaut, dem kürzlich die Flucht vom Mars gelungen ist, ein amerikanischer Held und sein Journalistensidekick, ein französischer Filmregisseur, ein Doktor mit deutschem Akzent und britischem Pass und diverse andere zwielichtige Typen. Im Wald wird merkwürdiges rotes Unkraut vom Mars gefunden, als nächstes stellt sich heraus, dass nicht nur die marsianische Flora gelandet ist – und dann bricht natürlich über das Wochenende an verschiedenen Stellen die Hölle los.
Ich war als NPC, das heißt als Nicht-Spieler-Charakter dort, also als eine Art Statist. Über’s Wochenende habe ich verschiedene Rollen gespielt, meistens war ich einer der Royal Atmospheric Marines, die Elitesoldaten die das Gelände sichern sollten (und das meistens auch getan haben), dann durfte ich noch in der Rolle einer Dorfbewohnerin den Leuten ein bisschen auf die Nerven gehen und abends bin ich mit einer marsianischen Monsterwespe durch die Gegend gedüst und habe Leute gestochen.
Es war ein Riesenspass!
Bilder gibt es natürlich auch einige, mit freundlicher Genehmigung von greatbigshowoff. Auf ihrem Flickr-Photostream sind noch viel mehr Bilder vom Event.
Der ominöse marsianische Zylinder. Er qualmte zwischendurch auch sehr bedrohlich, Rauchmaschine macht’s möglich.
Das Briefing für die versammelten Wissenschafter und anderen interessierten Personen. Da ahnten sie noch nicht, was für Grauen auf sie zukommen würden… Übrigens hatte, ganz 50er Jahre Stil, fast jeder ständig eine Zigarette im Mundwinkel – allerdings normalerweise keine echten.
Der Verteidigungsminister begrüsst den Botschafter von der Venus – was man im schwarz-weiss Foto nicht sehen kann, der Botschafter ist blau wie ein Schlumpf! Man beachte auch den grimmigen Soldaten im Hintergrund…
Die Familie aus dem Dorf. Ich war die Discounter-Version von Marilyn Monroe, ganz rechts. Unsere Story war, dass wir nur ganz harmlos im Wald picknicken wollten und dann kamen wir nicht mehr ins Dorf zurück, weil alles vom Militär abgeriegelt war.
Am nächsten Tag kamen wir übrigens wieder und fingen an, Leute abzumetzeln, weil wir leider alle von marsianischen Würmern ferngesteuert waren… Brain Bug Zombies!
Das ist die venusianische Delegation in ganzer Schlumpfigkeit. Von links: Zaygo, Zakta und Zaetu. Sie sprachen übrigens wie die Aliens aus Galaxy Quest. “Greetings, Humans! Adore me!”
Eine Wespe vom Mars. Mit so einem Ding bin ich abends durch die Gegend gerannt und habe Spieler gestochen. Was zu sofortigem Brechreiz führte. Fies! Das Wochenende wurde dann auch inoffiziell ‘Night of the Martian Vomit Wasps’ genannt.
Am Ende wurden dann übrigens die Marines von den Brain Bugs befallen und haben ein nettes kleines Massaker unter den Spielern veranstaltet. Hört sich schlimmer an als es ist, vor allem haben wir furchtbar viel mit Nerf Guns in der Gegend herumgeballert.
Ich hatte dieses Wochenende Spass ohne Ende, habe gelernt, Porridge für 40 Personen zu kochen, mit 4 Stunden Schlaf die Nacht auszukommen und habe viele neue Freunde gefunden. Im Mai sind wir zurück in Hebden, diesesmal aber mit einem Steampunk LARP unter dem Titel Victoriana – All The Queens Men. Ich freu mich schon darauf!