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Monthly Archives: August 2012

Anatomie der Nähmaschine

Habe ich doch im Internet ein Bild gefunden, wo die Nähmaschine so erklärt wird, dass sogar Nerds wie ich es verstehen:

 
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Posted by on August 20, 2012 in Selbermachen

 

Alle können nähen, nur ich nicht.

Meine Mutter hatte natürlich, wie sich das für eine gute Hausfrau gehört, eine Nähmaschine.
Das ist ein ziemlich monströses Gerät, ich würde es jetzt mal spontan auf späte 50er, frühe 60er Jahre schätzen. Darauf hat sie uns früher ein paarmal Kleidungsstücke genäht, die ausnahmslos ziemlich grauenhaft waren und alle ganz zufällig schnell kaputt gingen.

Im Rahmen meiner umfassenden Erziehung wurde mir dann auch mal beigebracht, wie diese Nähmaschine funktioniert und ich habe sogar unter Anleitung so etwas ähnliches wie eine Schlafanzughose genäht. Ich erinnere mich noch, die Maschine war schwer und unförmig und wenn man irgend etwas daran machen wollte, war das immer unglaublich kompliziert. Nachdem ich mir dann mal die Nadel mit Schmackes mehrfach in die Hand gestochen hatte, war mir die Lust auf Nähen mit der Maschine irgendwie vergangen.

Ein paar Jahre später… Mittlerweile sind 80% meiner Kleidungsstücke second hand aus dem Charity Shop, was bedeutet dass sie manchmal auch nicht hundertprozentig genau passen. Und andere Sachen, die ich gerne anziehen würde, gibt es im Laden nicht zu kaufen, die kann man nur selbst nähen. Zwar habe ich in meinem Bekanntenkreis mittlerweile ein Dutzend grossartiger Schneiderinnen (zum Beispiel Wise Rabbit, Bridal Originals, Blue Lady Couture, Ava’s Apparel und andere), die eigentlich genau die Sachen anfertigen, die ich mag.

Aber wäre es nicht unglaublich praktisch, wenn man so etwas auch selbst könnte? Also vielleicht nicht gleich die ganz grossen Roben aus etlichen Quadratmetern Stoff, aber vielleicht mal so einen Rock selbst nähen? Oder Kleidung passend machen?

Auf meiner Liste (dazu gibt es demnächst noch einen Blogeintrag) stand daher unter anderem “Nähen lernen!”. Und das habe ich dann gestern in Angriff genommen. Ich war bei einem Nähkurs vom Ministry of Craft mit dem schönen Namen “Conquer your sewing machine!“. Das haben wir dann also gestern nachmittag drei Stunden lang getan, unsere Nähmaschinen erobert. Im Keller vom Fred Aldous Craftshop, wieder so ein Laden, den ich vorher noch nicht kannte, wo ich aber theoretisch ganze Monatsgehälter hintragen könnte. Wenn man gerne bastelt und selbermacht, das Paradies. Da saßen wir dann also mit neun Mädels unterschiedlichen Alters um einen Tisch, jede eine Nähmaschine, ein Nähkästchen und etwas Stoff vor sich und bekamen eine Einweisung, wie das denn nun alles funktioniert.

Es hört sich jetzt vielleicht pathetisch an aber: es war eine Offenbarung!
Das ist ja überhaupt gar nicht so kompliziert! Faden reinbasteln, richtigen Stich auswählen, losnähen. Irgendwelche Sachen an der Maschine umstellen, Nadel oder Fuss auswechseln, alles gar kein Problem.
Easy peasy!

Ich war am Anfang noch etwas nervös, es war ja nicht nur etwas ziemlich neues für mich, die Anleitung war auch noch auf Englisch (und ich gebe ganz offen zu, gelegentlich steh auch ich da manchmal auf dem Schlauch). Aber alles gar kein Problem. Allerdings muss ich jetzt mal ein bisschen Vokabular nachgucken, ich habe nämlich keine Ahnung, was z.B. “bobbin” auf Deutsch heisst…

Der Beweis: ich kann tatsächlich nähen, ganz unten die allererste Naht (und genau auf der Linie!) darüber dann die nächsten beiden Versuche. Ich wurde auch sehr gelobt in dem Kurs; ich bin halt ein Streber, ich kann nichts dafür! Es war aber wirklich alles ganz einfach.

Nachdem ich jetzt also weiss, wie das funktioniert, ist der nächste Schritt also: Nähmaschine besorgen. Das wird nochmal ein Spass, denn das Modell, das ich gerne hätte, kostet flockige £ 300. Dafür ist es aber auch eine gute Maschine. Mal sehen, vielleicht finde ich sie ja auch irgendwo günstiger.

Und dann wird geübt…

Nächster Schritt: Schnittmuster verstehen! Da kommt noch einiges auf mich zu, irgendwann wird es bestimmt noch kompliziert. Aber die bieten dort ja noch mehr Kurse an!

 
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Posted by on August 19, 2012 in Selbermachen

 

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Und übrigens…

…Ohrwurm heisst auf Englisch “earworm”. Kein Witz. Das Wort ist 1:1 aus dem Deutschen übernommen worden und noch relativ neu.

Hier ist der earworm vom letzten Wochenende… sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!

 
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Posted by on August 14, 2012 in Video

 

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There and Back Again!

I have a friend named Mikey, who wants to ruin his life.
He does this in rather inventive ways suggested by others and even has his own weblog about it. Sometimes these challenges develop a life of their own, like the Victoriana LARP and some of them require a little help from his friends. Well, he could probably do most of it on his own, but it would be less fun. Also, Mikey is lovely and totally deserves having his life ruined with as much help as possible.

This is the reason, we took a trip to Wales last weekend and went up Mount Snowdon.

I had never been to Wales before, so for me it felt like a proper holiday abroad. They have dragons! Lots of sheep! Delicious cheese! And words with too many consonants! Allegedly it also rains a lot, but we had excellent weather on the day of our climb. Dry, a bit sunny, but not scorching.

And – major spoiler ahead – despite the fact that we took a group picture at the beginning, we all made it back in one piece and no one was left behind.

For the way up to the summit, we took the Rhyd Ddu path, which is supposedly one of the easier routes.It was still enough of a challenge. Quite steep in parts and with a narrow path along the ridge towards the end. There were a lot of references to Lord of the Rings and some mentioning of “Mount Doom”.

But the view was very pretty.

We were very glad when we reached the summit, even though it was massively crowded up there. In addition to the several routes leading up to the summit, there’s also the train. But we found a place outside where we could have a break and sandwiches honestly never tasted that good before!

On the way down, we took the Llanberis path at first, later following the Ranger path and going across country, startling quite a few sheep on the way. It was all downhill from there…

In between we had a nice stop at a stream, where we dipped our feet into the ice cold water.

Later, we would learn, not to underestimate the value of dry feet. The description “a bit boggy in parts” was quite optimistic. Some of our Hobbits almost fell into the bog and lighted little candles of their own. Also we all had muddy, soggy boots and socks.

But it still was very pretty there.

Towards the end we were all eager to get back to the cars. “It’s not far now – just over that hill there!”  – unfortunately there were a lot of hills.

Or my favourite conversation, shortly before we reached the parking lot:
“It’s not far now!”
“You said that an hour ago!”
“Yes, but then I was lying!”

In the end we made it back, tired, exhausted, hungry, but really proud of what we had done! It was a fun day and if Mikey needs any more help with ruining his life, I’d be there anytime!

The stats of our trip:
Rhyd-dhu path (up) 6.75km (4.2miles) ascending 889m.
Llanberis-Ranger path-quarry (down) 8.5km (5.3miles) descending 889m
Total distance 15.25km (9.5 miles)

 

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Leeds Central Library goes Steampunk

Das war der Titel eines Events am vergangenen Samstag, zu dem sich mein Freund Mikey und ich in Ausgehuniform der First Tea Company* mit dem Zug nach Leeds aufmachten.

Ziel war die Bibliothek, wo an diesem Tage ein Steampunk-Tag stattfand, initiiert von der Bibliothekarin Debbie Moody und von Lily Bobcat, von der auch die Fotos stammen. Lily ist unter anderem die Organisatorin des Leeds Steampunk Market und anderer Veranstaltungen.

Steampunk wird auch als literarisches Genre immer beliebter – wobei leider viele Bücher auch dem aus dem Fantasy-Bereich bekannten Phänomen unterliegen, wir schmeissen mal eben ein paar Genre-Klischees zusammen und versuchen damit Kohle zu machen. Bei der Veranstaltung am Samstag war eher das Gegenteil vertreten: Steampunks die schreiben und ihre Geschichten in meist kleinen Auflagen veröffentlichen. Es gab mehrere Lesungen mit den mehr oder weniger bekannten Autoren und Verlegern Sam Stone, David J Howe, Warden Arkwright, Shevek Moore und John Paul Bernett. Sie stellten ihre Bücher vor und sich selbst den Fragen des Publikums. Besonders interessant war für uns ein Panel von Warden Arkwright, Herausgeber  mittlerweile der dritten Sammlung von Steampunk-Kurzgeschichten die als Schreibprojekt der Steampunk Community entstehen… sind wir doch selbst auch Steampunk Schriftsteller, zumindest wenn wir mal gelegentlich den writer’s block überwinden…

Ausserdem gab es noch einen kleinen Markt mit netten, steampunkigen Dingen. Unter anderem war dort auch die First Tea Company vertreten, was auch die Wahl unserer Outfits erklärt.

Die FTC ist eine Erfindung eines anderen Freundes von uns, Geof Banyard, der seine Zeichnungen unter dem Künstlernamen Dr. Geof veröffentlicht. In einem seiner Comics erfand er die fiktive First Tea Company, eine militärische Einheit, deren Aufgabe es ist, die Britische Teekultur zu bewahren und vor garstigen ‘foreignern’ zu schützen. Spasseshalber wurde aus dieser Comicversion eine Facebook-Gruppe und mittlerweile hat die FTC um die fünfhundert Mitglieder, frei erfundene Divisionen, leitende Offiziere und sogar ein kleines transportables Museum. Mein Rang ist Brewgadier at Biscuits und ich bin Offizier des First Cake Corps, kurz The Crumpets genannt.

In der tl;dr Version: teefixierte, pseudomilitärische Blödelei auf hohem Niveau.

Fotos gibt es natürlich auch:

First Tea Company Officer oder auch Chief Crumpet

Brewgadier Colonel Smith vor dem Museum der First Tea Company

Dr. Geof inmitten seiner Werke

Vielen Dank für die Fotos an Lily, besucht ihre Seite, dort gibt es noch viel mehr!!

 
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Posted by on August 6, 2012 in Bücher, Steampunk